Tipps & Tricks
Ratschläge zum Autofahren im Winter
Die richtig kalten Tage des Jahres haben noch nicht angefangen. Durch Schneefall, glatte Fahrbahnen, Dunkelheit, Niederschlag und schlechte Sicht ist Autofahren im Winter besonders gefährlich, kann schnell teuer werden oder sogar tödlich enden. Damit Sie und Ihr Fahrzeug sicher durch den Winter kommen, haben wir auf unserer Internetseite einige Tipps rund um das Autofahren im Winter zusammen gestellt.
Schnee macht zwar Kinder glücklich, für Autofahrer dagegen ist der Winter eher unangenehm. Verschneite Straßen, vereiste Scheiben und entladene Batterien können zum Alptraum werden. Nur wer sein Auto gründlich auf die frostige Jahreszeit vorbereitet hat und es regelmäßig pflegt, erlebt keine bösen Überraschungen.
Auch wenn Sie bereits einen Winter-Check durch geführt haben, die Winterreifen mit ausreichend Profil montiert sind, Kühl- sowie Scheibenwaschwasser vor Frost geschützt sind und die Autobatterie voll ist, sollten Sie bei hohen Minustemperaturen alles von Zeit zu Zeit immer mal überprüfen. Schon ein paar Handgriffe garantieren Ihnen eine sichere Fahrt durch den Winter. Außerdem verlängert eine gründliche und regelmäßige Pflege das Leben Ihres Autos.
Von plus 7 bis minus 63 Grad:
Plus 7 Grad:
Bei 7 Grad und kälter haften Winterreifen aufgrund ihrer Gummimischung besser als Sommerreifen (verhärten). Spätestens ab diesen Temperaturen sollten Sie Ihre Räder tauschen. Da es meistens ab Dezember einen Riesenandrang beim Reifenhändler gibt, sollten Sie rechtzeitig an Ihre Winterreifen denken. Grundsätzlich gilt, zum 1. Oktober und 1. April auf Winter-/Sommerreifen wechseln.
Null Grad:
Bei null Grad vereisen die Scheiben, Türschlösser frieren zu und Gummidichtungen kleben am Metallrahmen fest. Am besten ist es eine Isofolie auf die Scheibe legen oder zumindest die Wischer aufstellen, damit sie nicht anfrieren. Türgummis mit Glycerin oder Talkum einstreichen, Türschlösser besser mit Grafit als Öl schmieren. Türschlossenteiser immer in der Jacken- oder Handtasche dabei haben. Eiskratzer und Enteiser ins Auto legen, erst einsprühen, dann frei kratzen. Möglichst das Auto unter Bäumen oder nah an Sträuchern parken, da es weniger auskühlt und nicht so schnell einfriert.
Minus 14 Grad:
Verwendet man bei minus14 Grad Spiritus als Scheibenwaschzusatz, geliert und verschmiert die Scheibe. Es ist besser das Waschwasser komplett zu entleeren und Markenzusatz im Baumarkt oder Zubehörhandel zukaufen.
Minus 15 Grad:
Bei minus 15 Grad wird Motoröl mit der Bezeichnung 15W zähflüssig. Weichen Sie beim Ölwechsel auf eine höhere Viskosität aus, dann kann der Schmierstoff nicht nur Kälte besser ab, sondern mindert auch den Widerstand im Motor und spart dazu auch noch Kraftstoff.
Minus 20 Grad:
Bei minus 20 Grad haben Autoreifen 0,5 Bar weniger Druck als bei null Grad. Prüfen Sie bei jedem zweiten Tankstopp oder alle zwei Wochen den Reifendruck und erhöhen ihn etwas. Bei dieser Kälte wird das Öl mit 10W zähflüssig.
Minus 22 Grad:
Trotz Zusätze (Fließverbesserer), flockt Winter-Diesel bei minus 22 Grad aus. Machen Sie Ihren Tank nur halbvoll, da der Treibstoff dann schneller warm wird und sich mehr im Tank bewegt. Nur bei älteren Dieseln im absoluten Notfall Benzin dazu tanken, um den Diesel fließfähig zu halten. Moderne Diesel mit Pumpe-Düse-Technik oder Common-Rail können dagegen schweren Schaden nehmen. Bei unerwartetem Frost und ausgeflocktem Diesel hilft nur das Auftauen in Garage oder Werkstatt und ein Filterwechsel.
Minus 25 Grad:
Ohne Frostschutz-Zusatz platzt bei minus 25 Grad der Kühler. Die Frostschutz-Tauglichkeit sollten Sie rechtzeitig an der Tankstelle oder Werkstatt prüfen lassen und notfalls erhöhen. Motoröl mit der Bezeichnung 05W fließt zu langsam.
Minus 30 Grad:
Das Scheibenwaschwasser friert bei minus 30 Grad trotz Zusatz endgültig ein. Sie sollten nur noch fahren, wenn es trocken ist und immer einen Enteiser-Spray ins Handschuhfach packen.
Minus 40 Grad:
Die Stoßdämpfer werden bei minus 40 Grad langsam zäh und steif. Fahren Sie somit zunächst langsam, damit im Fahrbetrieb die Dämpfer weicher werden.
Minus 63 Grad:
Selbst synthetisches Öl (z.B. Castrol Formula RS 0W-40) fließt bei minus 63 Grad nicht mehr.
Unsere 48 Wintertipps:
1. Was für eine Winterausrüstung sollte im Auto liegen?
Gerade auf längeren Fahrten und Reisen in die Berge sollten Schneeketten, Schneebesen, und Taschenlampe im Kofferraum liegen. Auch ein Kasten mit Ersatzlampen und Sicherungen gehört ins Handschuhfach des Autos. Wer ausreichend Frostschutzkonzentrat für das Wischwasser dabeihat, muss nicht die teuren Mittel auf den Autobahntankstellen kaufen. Für den Notfall sollten Sie auch feste Schuhe, warme Kleidung und eine Decke im Fahrzeug deponieren, um bei einer eventuellen Panne gegen Kälte geschützt zu sein. Auch ein paar warme Handschuhe (möglichst wasserdicht) sollten nicht fehlen.
2. Warum sollte man nicht mit dicker Jacke fahren?
Wenn die Kleidung zu dick ist, bildet sich eine sogenannte Gurtlose. Der Gurt liegt somit nicht eng genug am Körper. Im Falle eines Unfalls kann der Gurt nicht optimal schützen und der Fahrer kann sogar unter dem Gurt durchrutschen. Zusätzlich wird die Bewegungsfreiheit durch zu viel Kleidung eingeschränkt.
3. Darf man bei Minusgraden in die Waschstraße?
Auch bei Minusgraden darf man in die Waschstraße, aber bitte ein Programm mit anschließendem Trocknungsgang wählen. Wichtig ist eine Vorwäsche, um anhaftendes Eis und grobe Verschmutzungen vom Blech zu spülen. Ohne die Vorwäsche drohen Kratzer im Lack.
4. Was sollte man bei der Autowäsche im Winter beachten?
Regelmäßige Autowäsche ist besonders im Winter sehr wichtig, da Dreck und Salz die Karosserie kaputt machen und sich ganz schnell ganz tief bis in die letzten Winkel vorarbeiten. Bei Schneematsch, Salz und Eis sollten Sie deshalb Ihr Auto genauso oft waschen wie im Sommer, wenn Vogelkot und Lindenstaub dem Lack zusetzen. Nach der Maschinentrocknung sollte die restliche Nässe in Ecken und Falzen mit einem weichen Tuch aufgenommen werden, damit das Wasser nicht einfriert. Am Ende des Winters sollte ein Waschprogramm mit der Dusche von unten gewählt werden, um Salz zu beseitigen.
5. Muss der Reifendruck den niedrigen Temperaturen angepasst werden?
Der Reifendruck muss den Temperaturen nicht angepasst werden. Sie sollten aber immer den Reifendruck vor längeren Fahrten kontrollieren und laut Herstellerangaben einstellen.
6. Was muss man bei der Lagerung von Rädern beachten?
Vor der Einlagerung sollten die Räder und Reifen auf jeden Fall gründlich gesäubert werden. Radreiniger und viel Wasser sind dafür unerlässlich. Anschließend sollte auf den Reifen mit Kreide die Laufrichtung und die Position der Reifen markiert werden (HR, HL, VR und VL). Da auch intakte Reifen nach einigen Monaten Luft verlieren, sollte der Luftdruck um 0,5 bis 1 bar erhöht werden. Komplett-Räder (Reifen mit Felgen) werden am besten liegend gestapelt, Reifen ohne Felge sollten dagegen stehend gelagert und während des Winters von Zeit zu Zeit gedreht werden, um Verformungen zu vermeiden. Der ideale Aufbewahrungsort für Reifen ist dunkel, trocken, kühl und nicht zu stark belüftet. Auf keinen Fall sollten Reifen zusammen mit Chemikalien, Schmiermitteln oder Treibstoff gelagert werden.
7. Was soll man machen, wenn die Türen festgefroren sind?
Autoschlösser können im Winter festfrieren. Das Einfrieren der Türschlösser kann verhindert werden, indem man Grafitspray verwendet. Sollte das Schloss trotzdem einfrieren, kann man es mit einem Türschloss-Enteiser wieder enteisen. Der Enteiser bringt aber nur etwas, wenn er nicht im Auto liegt. Somit gehört der kleine Helfer in der Not für alle Autos ohne Funkfernbedienung in die Jackentasche.
8. Wie kann man die Autobatterie pflegen?
Eine gründliche Reinigung des Batteriegehäuses vermeidet Kriechströme, saubere Pole verringern den Übergangswiderstand zur Klemme. Man kann die Pole und Klemmen auch mit Säureschutzfett vor Korrosion schützen. Zusätzlich sollte der Füllstand des Wassers in der Batterie regelmäßig kontrolliert werden. Die Bleiplatten sollen immer bedeckt sein. Auf Kurzstrecken kann man unnötige Verbraucher wie Beleuchtung, elektrische Heckscheibe, Sitzheizung, Radio und Navi ausschalten, dadurch bleibt genug Strom zum Laden der Batterie übrig. Mit einem Batteriewächter (lässt sich am Zigarettenanzünder anschließen) hat man den Batteriezustand im Blick und kann rechtzeitig nachladen.
9. Warum macht die Batterie im Winter schneller schlapp?
Die Leistungsfähigkeit von Autobatterien nimmt bei tiefen Temperaturen stark ab, da im Winter zum Motorstart besonders viel Power gebraucht wird. Selbst wenn der Wagen nur steht, verbrauchen Alarmanlage und Reifendruckanzeige durchgehend Strom. Das alles schaffen nur fitte Batterien.
10. Was kann man bei schlappen Batterien machen?
Man kann eine heiße Wärmflasche auf die Batterie legen und ca. 10 min warten, bis das warme Wasser den Stromspender auf Temperatur gebracht hat. Die erwärmte Batterie hält deutlich mehr Power für den Motorstart bereit. Man kann auch einen Erhaltungslader über Nacht an die Batterie anschließen und ihr die verlorene Kraft zurück geben.
11. Darf ich moderne Autos überbrücken?
Auch bei modernen Autos darf bei einer schlappen Batterie Starthilfe gegeben werden. Um die Elektronik vor gefährlichen Spannungsspitzen zu schützen, sollten vor dem Abnehmen des Überbrückungskabels möglichst viele elektrische Verbraucher, wie zum Beispiel die Sitzheizung und das Gebläse, im Pannenfahrzeug eingeschaltet werden.
12. Bis zu welcher Temperatur sollte das Kühlmittel vor Frost schützen?
Die Temperatur gibt der Autohersteller vor. In der Regel liegt der Frostschutz bei minus 25 Grad Celsius. Das reicht in unseren Breitengraden. Denn selbst wenn die Temperaturen über Nacht unter minus 25 Grad fallen, braucht es länger, bis das Wasser im Kühlmittelkreislauf des Motors einfriert.
13. Wie prüfe ich den Kühlmittelanteil?
Im Zubehörhandel gibt es Frostschutzprüfer. Es muss darauf geachtet werden, dass der Messbereich im Prüfer komplett mit Kühlflüssigkeit gefüllt ist, um ein richtiges Messergebnis zu erhalten. Viele Tankstellen bieten diese Messung kostenlos an beziehungsweise besitzen Leihgeräte.
14. Darf man Wasser in den Kühler füllen?
Das Kühlmittel besteht immer aus einer Mischung aus Leitungswasser und Kühlerzusatz. Somit ist Wasser nachfüllen erlaubt. Wird aber zu viel Wasser eingefüllt, kann der Frostschutzgehalt unter eine kritische Grenze sinken. Besonders schnell frieren Ausgleichsbehälter ein. Wird dort Wasser nachgefüllt, dauert es deutlich länger, bis es mit dem Kühlmittel im Kühler vermischt ist.
15. Was passiert, wenn das Kühlwasser einfriert?
Eingefrorene Motoren darf man auf keinen Fall starten, da ein Motorschaden droht. Unter anderem sitzt die Wasserpumpe fest. Wasserschläuche überstehen das Einfrieren unbeschadet. Die meisten Motoren haben Froststopfen, die durch das gefrorene Wasser heraus drückt werden. Das Einsetzen neuer Stopfen und die Kontrolle auf weitere Beschädigungen ist ein Job für die Werkstatt.
16. Wie entsorgt man Kühlmittel umweltverträglich?
Kühlmittel sind hochgiftige Flüssigkeiten. Sie werden wie Giftstoffe und Sondermüll behandelt. Sie dürfen keinesfalls ins Grundwasser gelangen oder einfach in den Ausfluss gegossen werden. Nach dem Wechseln kann man das Kühlmittel in einem verschlossenen Behälter an der nächsten Tankstelle, Werkstatt oder örtlichen Annahmestelle kostenlos abgeben.
17. Wie viel Frostschutzkonzentrat benötigt die Scheibenwaschanlage?
Das Mischungsverhältnis sollte Frostsicherheit bis minus 20 Grad sichern. Der Frostschutzanteil reicht in der Regel für die Temperaturen in Deutschland. Gleichzeitig sorgt das Wasser in der Reinigungsflüssigkeit für einen guten Abtransport des Schmutzes.
18. Warum friert die Scheibe von innen?
Eine von innen gefrorene Scheibe bedeutet, dass zu viel Feuchtigkeit ins Auto gelangt. Als Erstes sollte die Ursache behoben werden, meist sind es eingerissene Dichtungen oder ein verstopfter Innenraumfilter. Es kann aber auch sein, dass Feuchtigkeit als Schneematsch über die Schuhe ins Auto kommt. Ist der Fehler gefunden, sollte das Auto trockenlegen. Man kann auch einen Raumentfeuchter aus dem Baumarkt in den Wagen stellen, um das Fahrzeug zu trocken.
19. Hilft Spiritus im Wischwasser vor dem Einfrieren?
Spiritus hilft zwar vor dem Einfrieren, aber die Reinigungsleistung nimmt auch ab. Zusätzlich hinterlässt der Alkohol bei jedem Wischen einen Blendschleier auf der Windschutzscheibe, der die Sicht beeinträchtigt. Besser ist die Verwendung von Winterreinigern, denn die enthalten auf die kalte Jahreszeit angepasste Reinigungszusätze.
20. Was macht man bei angefrorenen Scheibenwischern?
Auf keinem Fall sollte man die Wischer mit Gewalt von der Scheibe ziehen. Die empfindlichen Wischlippen werden dadurch zerstört. Besser man kippt etwas Frostschutzmittelkonzentrat auf die Wischer, wartet kurz und hebt vorsichtig die Scheibenwischer von der Scheibe ab. Als Vorsorgemaßnahme kann man die Wischer auch über Nacht von der Scheibe heben.
21. Müssen vereiste Scheiben völlig frei gekratzt werden oder reichen Gucklöcher?
Alle Scheiben müssen frei sein, damit der Fahrer eine ungehinderte Rundumsicht hat (§ 23 Abs. 1 StVO). Wer mit vereisten Scheiben fährt, riskiert 10,- Euro Bußgeld und im Falle eines Unfalls sogar reichlich Ärger mit der Versicherung. Deshalb lieber gleich einen Eiskratzer und Scheibenenteiser ins Handschuhfach legen und die Scheiben richtig säubern.
22. Warum sind Eiskratzer schlecht für die Windschutzscheibe?
Beim Kratzen von Eis werden Schmutzpartikel über das Glas geschoben. Die Partikel können sehr hart sein, die Scheibe zerkratzen. Es entstehen Mikrokratzer, die Streulicht und Blendung verursachen. Nicht nur die Scheiben sollten für die Fahrt frei sein, auch die gesamte Karosserie. Wer einen Schneebesen nimmt, vermeidet hässliche Kratzer.
23. Darf man die Scheiben mit kochendem Wasser abtauen?
Im kalten Glas entstehen durch das heiße Wasser gefährliche Spannungen. Bei den in modernen Autos eingeklebten Windschutzscheiben endet der Auftauversuch im schlimmsten Fall mit einem langen Riss im Glas. Viel schonender für die Windschutzscheibe ist der Einsatz eines Enteisungssprays aus dem Zubehörhandel.
24. Wie sinnvoll ist eine Schutzfolie für die Scheibe?
Laternenparker lieben dieses Zubehör. Quer über die Frontscheibe montiert und in die vorderen Türen eingeklemmt, vermeidet die Schutzfolie Eisbildung und das Freikratzen der Scheibe entfällt.
25. Funktioniert die Klimaanlage auch im Winter?
Das kommt ganz auf die Außentemperaturen an. Die meisten Klimaanlagen haben einen Temperaturfühler, der den Kompressorstart unter 5 Grad plus verhindert. Dadurch soll die Anlage vor Schäden durch eingefrorenes Wasser geschützt werden. Besitzer älterer Fahrzeuge sollten die Klimaanlage bei entsprechend tiefen Temperaturen am besten gar nicht erst einschalten.
26. Wie pflegt man Gummidichtungen im Winter?
Festgefrorene Gummidichtungen können reißen. Damit die Gummidichtungen der Türen und Heckklappe nicht am Blech festfrieren, kann man diese mit Glycerin, Silikon, Hirschtalg oder Talkum einreiben.
27. Darf man sein Auto vor der Fahrt warmlaufen lassen?
Wer seinen Wagen im Winter warmlaufen lässt, riskiert 10,- Euro Bußgeld. Außerdem ist dabei der Verschleiß der Nockenwelle am höchsten. Am besten für den Wagen ist es, wenn man den Motor normal startet, aber nicht aufheulen lässt, ein paar Sekunden im Leerlauf steht, in denen der Gurt angelegt wird, dann ganz normal losfährt und früh hoch schaltet.
28. Was ist beim Fahren mit kaltem Motor zu beachten?
Hohe Drehzahlen sollten bei kaltem Motor tabu sein. Lager und Schmierflächen sind kurz nach dem Start noch nicht optimal mit Öl versorgt und der Verschleiß ist hoch. Wer ständig Kurzstrecke fährt, sollte das Öl häufiger wechseln, da Kraftstoff und Kondenswasser sich im Motoröl sammeln und für Schäden sorgen können.
29. Warum steigt der Kraftstoffverbrauch im Kaltstartbetrieb?
Das Kraftstoffgemisch wird angereichert, um zum Beispiel den Motorstart zu erleichtern oder den Katalysator schneller auf Betriebstemperatur zu bringen. Auch die Gemischbildung und damit die Verbrennung sind im kalten Motor nicht optimal. Zusätzlich ist das Motoröl zäher und setzt dem Motor einen größeren Widerstand entgegen.
30. Warum geht mein Motor trotz Start-Stopp nicht aus?
Bei Temperaturen knapp über null Grad Celsius ist die Start-Stopp-Funktion abgeschaltet. Auch bei Batteriespannungen unter 12,4 Volt bleibt der Motor bei den meisten Autos an.
31. Wo liegt der Unterschied zwischen Zuheizer und Standheizung?
Der Zuheizer springt bei kaltem Motor automatisch an, um das Fahrzeug möglichst schnell auf Betriebstemperatur zu bringen. Zuheizer lassen sich nicht manuell bedienen. Eine Standheizung lässt sich nach Bedarf einschalten, zum Beispiel durch Programmierung einer Abfahrtszeit, um so schon von Fahrtbeginn an ein warmes Auto zu haben.
32. Kann man mit der Standheizung Sprit sparen?
Durch die Vorlaufzeit der Standheizung (Verbrauch: ca. 0,6 l/h) wird etwas mehr Kraftstoff verbraucht, der Schadstoffausstoß nimmt aber ab.
33. Leidet mein Anlasser bei langen Startvorgängen?
Wenn der Motor nicht nach fünf Sekunden angesprungen ist, steigt der Verschleiß stark an. Deshalb möglichst nie länger starten, da der Anlasser stark darunter leidet. Anschließend mindestens 30 sec bis zum nächsten Startversuch warten. Neben hohem Anlasserverschleiß kann auch unverbrannter Kraftstoff in den Katalysator gelangen und die Abgasanlage dadurch beschädigen.
34. Wie kann man einem alten Diesel das Anspringen erleichtern?
Bei startunwilligen Dieseln sollte das alte Motoröl gegen ein Öl mit niedriger Viskosität ersetzt werden. So wird dem Anlasser das Durchdrehen des Motors erleichtert. Wer zusätzlich verbrauchte Glühkerzen tauscht und die Autobatterie pflegt, erlebt keine bösen Überraschungen an kalten Tagen.
35. Woran liegt es, wenn mein Wagen nicht warm wird?
Häufig ist ein defekter Thermostat schuld. Klemmt er, fliest das Kühlwasser ständig durch den großen Kühlkreislauf und wird so einfach nicht warm.
36. Warum qualmt der Auspuff trotz Partikelfilter und Katalysator weiß?
Der weiße Qualm besteht weder aus Feinstaub, noch ist er auf Schadstoffe zurückzuführen. Es handelt sich um Kondenswasser beziehungsweise um Wasserdampf.
37. Was ist mit Reifen-Pannensets bei tiefen Temperaturen?
Die meisten Dichtmittel bei tiefen Temperaturen zäh werden, braucht man für das Befüllen durch das Ventil extrem viel Kraft. Sie sollten das Dichtmittel zum Aufwärmen kurz unter die Motorhaube legen, aber nicht direkt auf dem Krümmer, da die Plastikflasche schmelzen kann.
38. Kann man auch mit Pflanzenöl fahren?
Wenn ein Motor nicht auf die Anwendung optimiert ist, lässt sich Salatöl bei tiefen Temperaturen nur noch zu einem sehr geringen Anteil nutzen. Das Öl wird zähflüssig und ist beim morgendlichen Kaltstart für den Selbstzünder viel zu schwer zu verbrennen.
39. Was ist, wenn man mit E85 fährt?
Ethanol ist bei tiefen Temperaturen zündunwilliger als Benzin. Aus diesem Grund besitzen Autos für den Betrieb mit E85 eine angepasste Kaltstartautomatik. Ohne Umbau kommt es zu Startproblemen.
40. Wie verhält sich Autogas?
Autogasmotoren werden mit Benzin gestartet. Da der Verdampfer einzufrieren droht, muss das Kühlwasser um die 50 Grad warm sein, bis auf Autogas umgeschaltet wird. Sind die Temperaturen im Keller, kann es also einige Kilometer dauern.
41. Warum sind an vielen schwedischen Parkplätzen Steckdosen?
In skandinavischen Ländern werden häufig elektrisch betriebene Vorwärmer im Auto genutzt, um den Wagen bei nordischen Temperaturen problemlos starten zu können. Dafür lässt sich über einen Stromanschluss an der Fahrzeugfront die Steckdose nutzen.
42. Wie verhält man sich in Staus durch Eis und Schnee?
Wie in allen Staus sollte man das Tempo drosseln, die Warnblinkanlage anschalten und eine Gasse für Streu- sowie Rettungsfahrzeuge bilden.
43. Gelten zugeschneite Verkehrszeichen?
Verkehrszeichen und Lichtanlagen sind unwirksam, wenn sie durch Eis und Schnee verdeckt sind. Werden dadurch Unfälle verursacht, haftet die Verkehrsbehörde. Ausnahmen sind Vorfahrt- und Stoppschilder, denn diese sind an ihrer Form zu erkennen.
44. Müssen Autofahrer bei Schneefall das Abblendlicht einschalten?
Wer bei erheblicher Sichtbehinderung ohne Abblendlicht unterwegs ist, zahlt innerorts bis zu 35,- Euro, außerorts 40,- Euro und drei Punkte (§§ 17, 49 StVO).
45. Wer haftet, wenn von einem LKW Eisplatten herabfallen und Autos beschädigen?
Dafür zahlt der LKW-Fahrer, weil er den Laster nicht ordnungsgemäß gesäubert, also von Eis befreit hat.
46. Wer zahlt, wenn ein Auto durch Rollsplitt oder Streusalz aus dem Streufahrzeug beschädigt wird?
Normalerweise muss der Halter des Streufahrzeugs zahlen, also die Kommune oder ein beauftragter Streudienst. Das Problem dabei ist die Schuldfrage, die muss zuerst bewiesen werden.
47. Müssen Autofahrer zahlen, wenn sie im Vorbeifahren andere Fahrzeuge durch hochgeschleuderten Splitt beschädigen?
Sie müssen nicht zahlen, weil dies als ein unabwendbares Ereignis gilt.
48. Muss ein Hausbesitzer zahlen, wenn vor seinem Haus ein Auto von einer Dachlawine beschädigt wird?
Dies ist regional sehr unterschiedlich und richtet sich nach der allgemeinen Schneelage des Ortes und nach regionalen Bauvorschriften. Detaillierte Informationen erhält man bei der zuständigen Gemeinde.
Wir haben alle Tipps nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr und ohne jeglicher Haftung erstellt.